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Baierbrunn (ots) - In Kosmetikabteilungen und in den sozialen Medien kommt man
kaum an ihnen vorbei: Gegenstände aus Stein oder Metall , mit denen die
Gesichtshaut geschabt, gerollt, massiert wird - was zu glatter, gut
durchbluteter Haut und definierten Gesichtskonturen führen soll. Besonders
beliebt: Gua Sha , eine volksheilkundliche Methode aus Asien, bei der die Haut
mit einem flachen Gegenstand schabend bearbeitet wird, sowie Gesichtsroller ,
meist aus Jade oder Rosenquarz. Warum diese Tools oft mehr versprechen, als sie
halten können, erklärt das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" .
Keine nachhaltigen Effekte feststellbar
Tatsächlich können derartige Tools einen kurzfristigen positiven Effekt auf Haut
und Wohlbefinden haben. "Wenn man geschwollene Gesichtsstrukturen hat, kann man
das Gewebewasser, also die Lymphe, mit einer manuellen Therapie bewegen" , sagt
die Berliner Dermatologin Dr. Yael Adler. Mit Bewegungen von der Gesichtsmitte
zur Gesichtsseite kann die Flüssigkeit etwas ausmassiert werden. "Das kann etwa
bei der Hautkrankheit Rosazea hilfreich sein, bei der man zu Lymphödemen neigt.
Oder auch für die Augenpartie, wenn man nicht ganz ausgeschlafen ist oder
gealterte Haut hat und zu Tränensäcken neigt " , so Adler.
Aber: Die Hilfsmittel sind nur gut für kurzfristige Effekte und den
Wellness-Faktor , unabhängige Studien gibt es dazu nicht, es können keine
nachhaltigen Effekte festgestellt werden, unterstreicht Yael Adler. Kritisch
sieht die Dermatologin Anti-Falten-Versprechen : "Falten entstehen dadurch, dass
die Haut im Alterungsprozess ihre elastischen und Kollagenfasern sowie die
Hyaluronsäure verliert" , erklärt Adler. "Sie leiert aus und fängt an, Fältchen
zu bilden und abzurutschen." Denn nicht nur die Haut altert, sondern auch das
Bindegewebe, das Fettgewebe, die Muskulatur . Und daran ändert kein Massage-Tool
etwas: "Es ist nicht möglich, mit Gua Sha und Co. Kollagen neu aufzubauen,
Hyaluronsäure in tiefere Hautschichten hineinzubringen oder elastische Fasern zu
erneuern" ,stellt Adler klar.
Edelsteine haben keine heilende Wirkung
Wer sich dennoch für deren Nutzung entscheidet, sollte sanft damit umgehen.
Schäden können beispielsweise entstehen, wenn man zu fest aufdrückt oder die
Haut überdehnt , das ist gerade bei älterer oder durch Sonne oder
Kortisontherapie vorgeschädigter Haut gefährlich.
Besonders absurd ist, dass einige Firmen die Wirksamkeit ihrer Roller auch noch
mit der heilenden Wirkung des jeweiligen Edelsteins begründen. So wird unter
anderem behauptet, grüne Jade solle den Flüssigkeitshaushalt der Haut verbessern
und Erscheinungen von Austrocknung verringern. Der Mineraloge Prof. Dr. Gregor
Markl von der Universität Tübingen erklärt in der "Apotheken Umschau", dass kein
Stein Haut, Haar oder Seele in Ordnung bringen kann. "Das wird nur immer wieder
behauptet, da damit gutes Geld zu machen ist" , sagt der Experte. Ein weiterer
Punkt: Rosenquarz und Jade werden häufig unter unmenschlichen Bedingungen
geborgen.
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