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München (ots) - Die geplanten Themen:
Auferstanden von den Toten - wie KI uns digital unsterblich machen kann
Es gibt sie als Podcast, als Chatbot und auch schon als Avatar: Menschen, die
eigentlich tot sind, mit denen ihre Hinterbliebenen aber trotzdem weiter
kommunizieren können. Künstlicher Intelligenz sei Dank. Inzwischen gibt es
verschiedene Plattformen, die die Toten wieder zum Leben erwecken. Entweder
erstellt man noch zu Lebzeiten seinen digitalen Klon für die Nachwelt oder die
Angehörigen übernehmen das. Ein paar Fotos hochgeladen, dazu noch Stimmproben,
Chatprotokolle und ein Fragebogen beantwortet - und schon kann mit dem
verstorbenen Partner oder der toten Mutter wieder gechattet werden. Klingt
futuristisch, ist aber schon Realität. Eine seltsame noch dazu. Denn welche
Auswirkungen hat das auf den Trauerprozess? Wie ist es ethisch zu bewerten, wenn
Plattformen, deren vornehmliches Interesse es ist, Geld zu verdienen, diese
Avatare anbieten? ttt diskutierte darüber mit Judith Simon, Professorin der
Ethik in der Informationstechnologie und dem Medienkulturwissenschaftler Martin
Hennig.
Bröckelnde Bauten und klamme Kommunen - wie gefährdet sind Baudenkmäler?
Während Bund und Länder sich auf ihrem letzten Gipfel in Finanzfragen vertagt
haben, geraten die Kommunen immer mehr unter Druck. Viele von ihnen befinden
sich bereits in einer Haushaltsnotlage und unterliegen harten Sparauflagen.
Beispiel Lübeck: Für den Erhalt der Altstadt, immerhin UNESCO-Weltkulturerbe,
veranschlagt die Stadt einen Investitionsbedarf von mehr als 350 Millionen Euro
- die die Stadt nicht hat. Die Folge: Das Welterbe bröckelt und die Kosten für
Investitionen steigen von Jahr zu Jahr. Beispiel Quedlinburg: ebenfalls
Weltkulturerbe-Stadt, strukturell unterfinanziert. Hier entwickelt der
Bürgermeister gerade notgedrungen einen Masterplan, denn der Stadt droht 2023
die Pleite, wenn sie den Haushalt so weiter fortschreibt wie bisher. ttt fragt
nach: Wie verhält es sich mit Baudenkmälern in Deutschland angesichts klammer
Kassen der Kommunen?
Zoff beim ESC - hat der Eurovision Song Contest als Symbol der
Völkerverständigung ausgedient?
Mehrere Länder boykottieren den Eurovision Contest 2026 aus Protest gegen die
Teilnahme Israels. "United by music" ist das Motto der Veranstaltung, die
nächstes Jahr in Wien ausgetragen wird, aber noch nie war die ESC-Gemeinschaft
so uneinig und gespalten. Dean Vuletic, Historiker und ESC-Experte, sieht den
weltweit beachteten Musikwettbewerb in der schwersten Krise seiner bald
70-jährigen Geschichte. Der ESC versteht sich selbst als unpolitische
Veranstaltung, dabei war er von Anfang an politisch - dafür gibt es reichlich
Beispiele. 2022 wurde Russland nach dem Angriff auf die Ukraine ausgeschlossen.
Warum Israel jetzt nicht, fragen Protestler. Oder wäre es vernünftiger,
russische Künstler auch nicht auszuschließen? ttt spricht mit der
Antisemitismusforscherin Maria Kanitz und Olaf Zimmermann vom Deutschen
Kulturrat darüber, ob Kulturboykott ein wirksames Mittel ist und ob der ESC als
Symbol der Völkerverständigung noch eine Chance hat.
Der "Warhol des Ostens" - Ausstellung zum 85. Geburtstag von Hans Ticha
Er gilt als "Warhol des Ostens" und ist dennoch für viele noch ein Unbekannter.
Zu Unrecht. Hans Ticha, der im September seinen 85. Geburtstag gefeiert hat, war
in der DDR einer der wichtigsten und vielseitigsten Künstler. Sein Werk besticht
durch Vielseitigkeit, Pop-Elemente und Gesellschaftskritik. Er selbst nennt
seinen Stil "Agitpop". In der DDR malte er zeitweise im Verborgenen: Bilder, die
das gesellschaftliche Leben kritisch beleuchteten. Diese Arbeiten musste er
verstecken, erst nach der Wende werden sie erstmals öffentlich gezeigt. Zu
seinem 85. Geburtstag präsentiert die Kunsthalle Rostock eine umfangreiche
Retrospektive.
Homosexualität und Islam - der Spielfilm "Die jüngste Tochter"
Sie ist muslimisch und sie ist lesbisch: Ein innerer Konflikt für die junge
Fatima, Hauptfigur in "Die jüngste Tochter". Der Spielfilm erzählt einfühlsam
von der Selbstfindung einer 17-jährigen Frau mit algerischen Wurzeln in
Frankreich. Sie ist hin- und hergerissen zwischen familiären Erwartungen,
religiöser Tradition und dem Erwachen ihrer eigenen sexuellen Identität. Als sie
ihre erste Beziehung mit einer Frau eingeht, wird ihr Leben noch komplizierter.
Gespielt wird die Hauptfigur Fatima von Nadia Melliti, die ohne große
schauspielerische Vorerfahrung für diese Rolle gecastet wurde und für ihre
Darstellung in Cannes ausgezeichnet wurde. ttt spricht mit der Nadia Melliti
über "Die jüngste Tochter".
Moderation: Siham El-Maimouni
Redaktion: Edith Beßling, Christine Gerberding, Niels Grevsen, Annette Plomin,
Melanie Thun (NDR)
"ttt - titel thesen temperamente" ist am Sendetag ab 20:00 Uhr in der ARD
Mediathek verfügbar
Pressekontakt:
ARD-Programmdirektion/ Presse & Multiplikatorenkommunikation
E-Mail: presse.daserste@ard.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/6694/6177763
OTS: ARD Das Erste
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