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Berlin (ots) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat am gestrigen Donnerstag, den
11. Dezember 2025 Strafanzeige gegen die verantwortlichen Vertreter des
Chemiekonzerns Solvay gestellt. Nach Aussage des Regierungspräsidiums Stuttgart
bestand ein genehmigungsrelevanter "Summenparameter für Fluor und alle
gasförmigen anorganischen Fluorverbindungen", unter den auch das extrem
schädliche Klimagas Schwefelhexafluorid (SF6) fällt, gegen den das Solvay-Werk
in Bad Wimpfen verstößt. Dieses komme nach Aussage des Regierungspräsidiums als
Emittent "de facto" allein in Betracht.
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch:
"Die massive Freisetzung eines der gefährlichsten Klimagase ist weder zufällig
noch unbemerkt erfolgt. Im Gegenteil: Seit mehr als einem Jahr sind
Umweltministerium und das Regierungspräsidium nicht durch eigene Überwachungen,
sondern über Messungen unabhängiger Forscher über die unglaublich hohen
klimaschädlichen SF6 Emissionen im Raum Heilbronn informiert - ohne diese
massive Umweltbelastung durch behördliche Anordnungen abzustellen. Wenn trotz
eines festgelegten Summenparameters jahrelang tonnenweise SF6 entweicht, ist das
schwerwiegendes Klimaschutz- und Aufsichtsversagen. Wir fordern eine
vollständige Transparenz über die in den vergangenen Jahren behördlich
stillschweigend akzeptierten erhöhten Freisetzungen des klimaschädlichsten
Industriegases und zu deren Beendigung notfalls ein Betriebsverbot für die
entsprechenden Teile der Industrieanlage. Mit unserer Strafanzeige wollen wir
zudem die strafrechtliche Aufarbeitung dieser mutmaßlich wissentlichen
Klimaschädigung durch die verantwortlichen Manager erreichen. Denn wenn gegen
eine Genehmigung verstoßen wurde, liegt eine nach § 325 Strafgesetzbuch
strafbare Luftverunreinigung vor."
Hintergrund:
Nach Erkenntnissen internationaler Forschungsteams lagen die tatsächlichen
Emissionen in Südwestdeutschland im Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2023 bei
rund 30 Tonnen SF6 jährlich - dies ist das 500-fache der von Solvay gemeldeten
56 Kilogramm. Diese Menge SF6 entspricht einem Äquivalent von circa 730.000
Tonnen CO2 und ist vergleichbar mit dem Klimaschaden von 250.000
Langstreckenflügen. SF6 ist mit einem Treibhauspotential von 24.300 das
klimaschädlichste Industriegas. Es wird als Isoliergas bei elektrischen Anlagen
eingesetzt.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, mailto:resch@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, mailto:presse@duh.de
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OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.
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