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Mainz (ots) - Die US-Regierung hat ihre neue nationale Sicherheitsstrategie
vorgestellt und dabei angekündigt, sich zukünftig stärker in die Politik
europäischer Länder einmischen zu wollen. Lediglich 8 Prozent der Befragten
finden das in Ordnung, 90 Prozent finden das nicht in Ordnung (Rest zu 100
Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Zudem gibt es - ähnlich wie
vor rund fünfeinhalb Jahren in Trumps erster Amtszeit - eine große Skepsis
gegenüber der Verlässlichkeit der Vereinigten Staaten: Mit 84 Prozent (Juni
2020: 89 Prozent) meint der Großteil der Befragten, dass die USA unter Präsident
Trump kein verlässlicher Partner für die Sicherheit Europas sind, 13 Prozent
(Juni 2020: 8 Prozent) sind gegenteiliger Ansicht.
Ukrainekrieg
Russland hat im Krieg gegen die Ukraine Teile des ukrainischen Staatsgebiets
besetzt. 44 Prozent der Deutschen sind der Meinung, die Ukraine sollte einen
Verzicht dieser Gebiete akzeptieren, wenn dadurch der Krieg beendet werden kann.
Fast genauso viele (42 Prozent) sagen, die Ukraine sollte weiter für die
Befreiung dieser Gebiete kämpfen. Dass der russische Präsident Putin überhaupt
ernsthaftes Interesse an einer dauerhaften Waffenruhe hat, wird von 78 Prozent
bezweifelt. Nur 16 Prozent, darunter mit 53 Prozent weit überdurchschnittlich
viele AfD-Anhänger, sprechen Putin ein solches Interesse zu.
Projektion
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, würde sich die CDU/CSU
mit 26 Prozent (minus 1) leicht verschlechtern. Auch die AfD hätte Einbußen und
käme noch auf 25 Prozent (minus 2). Die SPD bliebe bei 14 Prozent und die Grünen
bei 12 Prozent (beide unverändert). Die Linke könnte sich auf 11 Prozent (plus
2) verbessern, alle anderen Parteien - inklusive BSW und FDP - bekämen zusammen
12 Prozent (plus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen
würde. Mit diesem Ergebnis hätte Schwarz-Rot weiterhin keine parlamentarische
Mehrheit.
Top Ten
Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und
Leistung ("Was halten Sie von?") liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius
nach wie vor auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem
Durchschnittswert von 1,8 (hier und im Folgenden Vergleichswert von Ende
November: 1,7) bewertet. Mit großem Abstand folgen Johann Wadephul mit 0,6 (0,2)
und Lars Klingbeil mit 0,2 (0,0). Danach kommen Bärbel Bas, die mit minus 0,3
(0,1) zum ersten Mal negativ bewertet wird, Alexander Dobrindt mit minus 0,4
(minus 0,4), Markus Söder mit minus 0,5 (minus 0,4), Friedrich Merz mit minus
0,6 (minus 0,5) und Katherina Reiche mit minus 0,7 (minus 0,7). Auf den Rängen
neun und zehn stehen wieder Sahra Wagenknecht mit minus 1,8 (minus 2,1) und
Alice Weidel mit minus 2,6 (minus 2,2).
Bundesregierung und Bundeskanzler
Eine Mehrheit der Befragten ist weiterhin unzufrieden mit der Bundesregierung:
53 Prozent bewerten die Arbeit von Schwarz-Rot eher schlecht, 41 Prozent eher
gut. Ähnlich negativ fällt das Urteil über den Bundeskanzler aus: Für 56 Prozent
macht Friedrich Merz eher schlechte Arbeit, 40 Prozent sind mit seinen
Leistungen als Regierungschef zufrieden.
Zukünftige Finanzierung der Renten
Das Rentenpaket der Bundesregierung wurde vergangene Woche vom Bundestag
verabschiedet. In der Bevölkerung herrscht aber weiter eine spürbare
Ratlosigkeit, wenn es um die zukünftige Finanzierung der Renten geht: Knapp ein
Drittel (32 Prozent) der Deutschen - und damit außergewöhnlich viele - können
oder wollen sich dazu nicht äußern, 14 Prozent sind für höhere Rentenbeiträge
für Berufstätige, 18 Prozent für ein späteres Renteneintrittsalter und 36
Prozent für langsamer steigende Renten.
Bürgergeld und Verbrenner-Aus
Die Pläne der Bundesregierung zum Bürgergeld treffen auf große Unterstützung:
Rund drei Viertel (74 Prozent) der Befragten und klare Mehrheiten in den
Anhängerschaften von CDU/CSU (93 Prozent), AfD (93 Prozent) und SPD (77 Prozent)
sprechen sich für schärfere Regelungen beim Bürgergeld aus, insgesamt 23 Prozent
sind dagegen. Beim Thema Verbrenner-Aus haben die Deutschen ebenfalls eine klare
Haltung: 63 Prozent sind der Meinung, dass auch ab 2035 noch Autos mit
Verbrennungsmotoren wie Benziner oder Diesel neu zugelassen werden sollen. 32
Prozent, darunter 81 Prozent der Grünen- und 60 Prozent der Linken-Anhänger,
sind gegen die Neuzulassung solcher Fahrzeuge ab 2035.
CDU-Beschlusslage: Keine Zusammenarbeit mit AfD und Linke
Die CDU lehnt eine politische Zusammenarbeit sowohl mit der AfD als auch mit der
Linken grundsätzlich ab. Mit Blick auf die AfD gibt es für diesen Beschluss in
der Bevölkerung viel Zustimmung: Rund zwei Drittel (65 Prozent) aller Befragten
und 79 Prozent der Unionsanhänger befürworten es, dass die CDU nicht mit der AfD
kooperiert. Insgesamt 32 Prozent (CDU/CSU-Anhänger: 18 Prozent) finden das nicht
richtig. Das "Nein" der CDU zur Zusammenarbeit mit der Linke wird hingegen von
58 Prozent, darunter auch 42 Prozent der CDU/CSU-Anhänger, kritisiert, nur 34
Prozent halten diese Abgrenzung für richtig (CDU/CSU-Anhänger: 50 Prozent).
Jahreswechsel
Zum Jahresabschluss ziehen die Befragten für sich persönlich eine überwiegend
positive Bilanz: Für 65 Prozent war 2025 persönlich ein eher gutes und für 29
Prozent ein eher schlechtes Jahr. Was das kommende Jahr angeht, erwarten mit 60
Prozent die meisten für sich persönlich keine großen Veränderungen, 26 Prozent
glauben, dass 2026 für sie eher besser wird und 12 Prozent rechnen mit einer
Verschlechterung im Vergleich zu 2025.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 9.
bis zum 11. Dezember 2025 bei 1.295 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten
telefonisch und online erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch
Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die
wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem
Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert
von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung:
CDU/CSU 29 Prozent, AfD 18 Prozent, SPD 15 Prozent, Grüne 15 Prozent, Linke 13
Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 16. Januar 2026.
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