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Potsdam (ots) - ANINOVA hat schwerwiegende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz
in einem Geflügelschlachthof im Ortsteil Seddiner See im Landkreis
Potsdam-Mittelmark (Brandenburg) öffentlich gemacht. Betreiber des Schlachthofs
ist die Lorenz Marken Geflügel GmbH & Co. KG, deren Produkte bundesweit unter
der bekannten Markennamen "Dithmarscher-Geflügel" unter anderem bei Kaufland,
Globus, Metro, Rewe und EDEKA verkauft werden. Das Unternehmen wirbt regelmäßig
mit hohen Tierschutzstandards, Transparenz und Freilandhaltung - ein Anspruch,
der durch die dokumentierten Zustände in dem Betrieb in seiner Glaubwürdigkeit
massiv erschüttert wird.
Das zwischen dem 08.11.2025 und dem 05.12.2025 entstandene Bildmaterial, das
ANINOVA zugespielt wurde, zeigt eine Vielzahl schwerer Misshandlungen von Gänsen
und Enten. Besonders brisant ist, dass diese Übergriffe nicht zufällig
auftreten, sondern von verschiedenen Mitarbeitenden an unterschiedlichen Tagen
und zu unterschiedlichen Zeiten begangen werden. Die Gewalt wiederholt sich
nahezu routiniert - ein deutlicher Hinweis auf strukturelle Probleme und ein
tief verankertes Fehlverhalten innerhalb des Betriebs.
Zu sehen ist, wie Transportboxen mit lebenden Tieren achtlos auf den Boden
geworfen werden. Gänse werden häufig so grob an den Hälsen gegriffen, dass ihre
Körper unkontrolliert pendeln; manche Mitarbeitende reißen die Tiere regelrecht
aus den Boxen, während diese verzweifelt strampeln. In mehreren Sequenzen wird
dokumentiert, wie Gänse mit der flachen Hand, aber auch mit der Faust geschlagen
werden - teils mehrfach. Immer wieder greifen Mitarbeitende den Hals der Tiere
so fest, dass es zu deutlichen Würgebewegungen kommt und die Tiere sichtbar in
Panik geraten. Oftmals wirkt das Verhalten der Mitarbeitenden nicht
nachvollziehbar, geradezu willkürlich, welches Tier als Nächstes misshandelt
wird. In einer besonders verstörenden Szene ist zu sehen, wie ein Mitarbeiter
offenbar aus purem Spaß Federn von lebenden Gänsen ausreißt.
Zudem geraten viele Tiere in massiven Stress, weil sie direkt beobachten können,
was ihren Artgenossen unmittelbar bevorsteht. Teilweise stehen die Förderbänder
minutenlang still, während die Tiere kopfüber hängen - ein Zustand, der deutlich
erkennbares Leiden verursacht und die Belastung weiter verstärkt. Insgesamt
wurden bereits rund 100 Übergriffe dokumentiert, und die Auswertung ist noch
nicht abgeschlossen.
ANINOVA hat bereits am Wochenende das Veterinäramt des Landkreises
Potsdam-Mittelmark sowie das Landwirtschaftsministerium in Potsdam über die
dokumentierten Missstände informiert. Am gestrigen Tag wurde zudem Strafanzeige
bei der Staatsanwaltschaft Potsdam gestellt. Den Tieren werden hier länger
anhaltende Schmerzen und erhebliche Leiden zugefügt; aus Sicht von ANINOVA ist
der Tatbestand der Tierquälerei eindeutig erfüllt.
"Die Bilder zeigen ein Ausmaß an Gewalt, das sprachlos macht. Besonders
erschütternd ist, dass die Übergriffe nicht von Einzelpersonen ausgehen, sondern
von mehreren Mitarbeitenden. Dass ein Unternehmen, das mit Tierschutz und
Freilandhaltung wirbt, solche Zustände zulässt, ist völlig inakzeptabel." sagt
Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA.
Der Fall reiht sich ein in eine lange Serie vergleichbarer Aufdeckungen aus
Schlachthöfen in ganz Deutschland. Seit Jahren zeigt sich, dass Misshandlungen
in solchen Betrieben kein Einzelfall sind, sondern immer wieder auftreten -
unabhängig von Größe, Marke oder Image des Unternehmens. Die nun dokumentierten
Szenen verdeutlichen erneut, dass industrielle Tiernutzung strukturell mit Leid
verbunden ist.
Gerade in der Weihnachtszeit, in der Gänse und Enten traditionell auf vielen
Tischen landen, ruft ANINOVA dazu auf, Alternativen zu wählen und sich für einen
pflanzlichen Lebensstil zu entscheiden, der Mitgefühl sichtbar macht und
Tierleid verhindert.
"Schlachthöfe sind kein schöner Ort - nicht für die Menschen, die dort arbeiten,
aber vor allem nicht für die Tiere. Diese Aufnahmen machen erneut deutlich, wie
viel Leid hinter den Kulissen der Fleischproduktion entsteht." so Peifer
abschließend.
Weitere Informationen und Videomaterial hier
(https://aninova.org/aufdeckung/tierquaelerei-in-gaense-und-enten-schlachthof) .
Bildmaterial kann angefordert werden
Pressekontakt:
Jan Peifer (Vorstandsvorsitzender ANINOVA e.V.)
Mobil: 0171-4841004
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ANINOVA e.V.
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