Seite zu Favoriten hinzufügen / Link zu ihrer Webseite einrichten 

Deutschland

Top-News



Digitalisierung im Schulalltag: Wie das Calleo Institut Mecklenburg-Vorpommern bei einer landesweiten Fortbildungsinitiative begleitet - und was andere Bundesländer daraus lernen können (FOTO)

16.12.2025 11:41 Uhr Calleo Institut GmbH

Deutsch Evern (ots) - Heterogene Ausstattung, unterschiedliche Schulformen, hoher Digitalisierungsdruck: Mecklenburg-Vorpommern stand in den vergangenen Jahren vor großen Herausforderungen. Gleichzeitig wuchs der Bedarf an Fortbildungsstrukturen, die Lehrkräfte im digitalen Unterricht systematisch unterstützen. Wie das Calleo Institut diesen Prozess begleitet hat und wie daraus ein landesweites Qualifizierungsprogramm entstand, erläutert der folgende Beitrag.

Zu Beginn der Corona-Krise kam auch in Mecklenburg-Vorpommern zunehmend die Herausforderung auf, den Unterricht in Zeiten von Pandemien und Distanzlernen verlässlich aufrechterhalten zu können. An manchen Schulen gab es dabei bereits interaktive Tafeln oder Tablets, anderswo arbeitete man noch mit Beamern oder privaten Geräten - und überall tauchten neue Fragen auf: Wie lassen sich Digitalisierung und pädagogischer Alltag sinnvoll verbinden? Wie gelingt schulformübergreifende Entwicklung, wenn Voraussetzungen und Bedarfe so verschieden sind? Früh zeigte sich, dass Digitalisierung nur gelingen kann, wenn Schulen unabhängig von ihren Ausgangsbedingungen begleitet werden und Lösungen erhalten, die sich flexibel an den konkreten Unterrichtsalltag anpassen.

"Es reicht nicht, Tools vorzustellen. Lehrkräfte müssen lernen, wie digitale Methoden ihren Unterricht in den eigenen Fächern lernwirksamer machen und welche Programme sich für die jeweiligen Fächer und Klassenstufen tatsächlich eignen", sagt Stefan Burggraf von Frieling, Gründer des Calleo Instituts. So nutzten beispielsweise schon während der Pandemie rund 6.000 Lehrkräfte kurze Erklärvideos. Diese frühen Unterstützungsformate zeigten zugleich deutlich, wie groß der Bedarf an Orientierung war und dass weiterführende, strukturiert aufgebaute Qualifizierungen erforderlich sind. Auf dieser Grundlage begann das Calleo Institut gemeinsam mit dem Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQ M-V), ein Fortbildungskonzept zu entwickeln, das die sehr unterschiedlichen schulischen Ausgangslagen berücksichtigen und allen Lehrkräften einen systematischen Zugang zur digitalen Unterrichtsentwicklung eröffnen sollte.

Wie sich das Projekt in der Folge entwickelt hat, welche Resultate damit bis heute erzielt wurden und was wir in Zukunft erwarten können, erfahren Sie hier.

Von wissenschaftlich begleiteter Pilotphase zu konkreten Ansätzen: So kam das Digitalisierungsprojekt des Calleo Instituts ins Rollen

Im Schuljahr 2021/22 startete das Projekt zunächst mit einer einjährigen Pilotphase an vier unterschiedlichen Schulen: einer Förderschule, einer Grundschule, einer regionalen Schule und einem Gymnasium. Begleitet und ausgewertet wurde dieser Schritt vom Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQ M-V). Die Ergebnisse fielen eindeutig aus: 92 Prozent der beteiligten Lehrkräfte gaben an, dass sie ihre Kompetenzen in der Planung und Durchführung digitalen Unterrichts erheblich erweitern konnten und dieses Wissen auch für ihre zukünftige Arbeit nutzen wollten.

Auf Grundlage dieser positiven Evaluation legte das Bildungsministerium den Grundstein für die landesweite Umsetzung. Vor diesem Hintergrund beschloss es, die Zusammenarbeit mit dem Calleo Institut in Form eines fünfjährigen Projekts fortzuführen und die Finanzierung vollständig zu übernehmen. Damit war nicht nur die Chancengleichheit aller Schulen unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Träger gewährleistet, sondern auch ein verlässlicher Rahmen geschaffen.

Um die Schulen optimal vorzubereiten, wurden zentrale Informationsveranstaltungen für Schulleitungen organisiert, bevor sich ganze Kollegien freiwillig anmelden konnten. Die Fortbildungsreihe selbst war von Beginn an klar strukturiert: Sie umfasst fächerübergreifende Grundlagenseminare, darauf aufbauende fachspezifische Vertiefungen sowie ein digitales Schulungssystem, das Lehrkräften langfristig zur Verfügung steht. Auf diese Weise entwickelte sich aus einem zeitlich begrenzten Pilotprojekt ein landesweit strukturiertes Fortbildungsprogramm für schulformübergreifende Digitalisierung.

Umsetzung des Projekts: Wie die Fortbildung unterschiedlichster Kollegien und Schulen zuverlässig gelang

Das zentrale Merkmal der Fortbildungsreihe war ihre Flexibilität. So begann jeder Durchlauf mit einer individuellen Bedarfsanalyse: Die Schulen legten selbst fest, welche technischen, methodischen und fachlichen Themen für sie am relevantesten waren. In den Grundlagenseminaren wurden Einsteiger, Fortgeschrittene und Experten nach Selbsteinschätzung eingeteilt und konnten die Schwerpunkte nach Bedarf justieren. Dadurch entstand ein Lerntempo "auf Augenhöhe". Ergänzt wurde dies durch fachspezifische Aufbauseminare, die das jeweilige Kollegium frei wählen konnte.

Ein weiterer zentraler Faktor: Die Seminare wurden stets von erfahrenen Lehrkräften geleitet, die überwiegend selbst in der jeweiligen Schulform tätig sind. Gerade Förderschulen und kleinere Grundschulen profitierten davon. Die technische und organisatorische Umsetzung folgte dabei den Bedürfnissen der Schulen selbst: Digitale Seminare wurden flexibel geplant: teils als Blockveranstaltung, teils an zwei Nachmittagen, damit Prüfungszeiten und Elternsprechtage nicht mit den Fortbildungszeiten kollidierten. Über ein zentrales Schulungsportal bleiben Materialien und Praxisbeispiele ferner bis zu zehn Jahre für alle zugänglich. So wurde Fortbildung nicht nur einmalig, sondern als nachhaltiger Prozess etabliert.

Zudem sammelte das Calleo Institut in den vergangenen Jahren breite Erfahrungen aus vergleichbaren Digitalisierungsinitiativen, beispielsweise als es in Kooperation mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg (ZSL) zwischen 2022 und 2025 über 100 Grundschulen begleitete. Die parallel laufenden Projekte ermöglichten es, methodische Konzepte zu vergleichen und weiterzuentwickeln und sie an unterschiedliche schulische Rahmenbedingungen anzupassen.

Resultate, Erkenntnisse und Resonanz - bisherige Errungenschaften des Projekts im Überblick

Bis Ende 2025 haben nun bereits mehr als 215 Schulen und rund 5.300 Lehrkräfte die Fortbildungsreihe des Calleo Instituts absolviert - und damit etwa die Hälfte aller staatlichen Schulen Mecklenburg-Vorpommerns. Die Rückmeldungen fielen dabei eindeutig aus: Das Projekt wurde landesweit positiv aufgenommen, nicht zuletzt wegen der engen Zusammenarbeit zwischen IQ M-V, dem Medienpädagogischem Zentrum (MPZ), dem Bildungsministerium und dem Calleo Institut. Diese enge Verzahnung garantierte durchweg, dass organisatorische Abläufe ebenso wie datenschutzrechtliche Vorgaben und finanzielle Aspekte jederzeit verlässlich berücksichtigt wurden.

Die Gesamtauswertung brachte vier zentrale Erkenntnisse hervor: Schulen mit speziellen Bedarfen profitierten stark davon, dass die Seminare von fachnahen Lehrkräften durchgeführt wurden. Gleichzeitig zeigte sich die große Stärke des Projekts in seiner Dynamik. So wurden etwa neue Schwerpunkte wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz integriert, um aktuelle Entwicklungen unmittelbar aufzugreifen. Vor diesem Hintergrund zeigte sich, dass Fortbildungen besonders wirksam sind, wenn sie zeitlich mit der Ausstattung der Schulen mit neuer Technik zusammenfallen - ein Faktor, den viele Schulen als entscheidend beschrieben. Auch zeigte sich eine hohe Akzeptanz seitens der Kollegien: Gerade langfristig angelegte und flexible Formate stießen auf deutlich mehr Zustimmung als kurzfristige Pflichtmaßnahmen, selbst in Zeiten hoher Arbeitsbelastung durch Pandemie und Digitalpakt.

Fazit und Ausblick

Auch in der Folge traten über 90 Prozent der Schulen mit dem Wunsch nach einer Fortführung in Form regelmäßiger Vertiefungen an das Calleo Institut heran. Zudem meldeten zahlreiche Einrichtungen konkrete Folgebedarfe, die das Calleo Institut in Abstimmung mit dem Bildungsministerium aufgriff. So läuft das Projekt aktuell noch bis 2027 und hält die Hoffnungen weiter hoch: "Wir erwarten uns aus dieser zielgerichteten Fortbildungsreihe eine nachhaltige Unterstützung für Lehrerinnen und Lehrer auf dem weiteren Weg der Digitalisierung, einschließlich der damit verbundenen vielfältigen Qualitätsentwicklungsprozesse an den Schulen im Land Mecklenburg-Vorpommern", erläutert Simone Oldenburg, Bildungsministerin Mecklenburg-Vorpommern, hierzu.

Mit der Umsetzung in Mecklenburg-Vorpommern ist demnach ein Projekt gelungen, das den Spagat zwischen den sehr unterschiedlichen Anforderungen einer heterogenen Schullandschaft und dem Anspruch an eine landesweite Wirksamkeit meistert. Die Rückmeldungen der Schulen machen deutlich, dass erfolgreiche Digitalisierung dann gelingt, wenn sie nicht abstrakt "von oben" entworfen wird, sondern unmittelbar an den praktischen Bedarfen der Lehrkräfte ansetzt und durch starke institutionelle Partnerschaften getragen wird. Damit hat Mecklenburg-Vorpommern ein Beispiel geschaffen, das auch für andere Bundesländer richtungsweisend sein kann. Schulformübergreifende Digitalisierung ist realisierbar, wenn sie klar strukturiert ist, kooperativ getragen wird und langfristig angelegt ist. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass ein solcher Ansatz nicht nur für einzelne Regionen, sondern auch für andere Bundesländer als Orientierung dienen kann, und zugleich verdeutlicht, dass nachhaltige Bildungsinnovation vor allem durch Zusammenarbeit entsteht.

Weitere Informationen über die Fortbildungsformate des Calleo Instituts finden Sie unter http://www.calleo-institut.de . Schulleitungen und Fortbildungsbeauftragte können dort über das Kontaktformular oder telefonisch ein kostenfreies und unverbindliches Beratungsgespräch mit dem Calleo Institut vereinbaren.

Unternehmenskontakt:

Calleo Institut GmbH Am Tiergarten 2 21407 Deutsch Evern E-Mail: mailto:kontakt@calleo-institut.de Telefon: 04131 2069899 Web: https://calleo-institut.de/

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/166835/6180275 OTS: Calleo Institut GmbH


Quelle: ots / newsaktuell - Pressemitteilung - Calleo Institut GmbH
Für den Inhalt übernehmen wir keine Verantwortung