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Deutsch Evern (ots) - Heterogene Ausstattung, unterschiedliche Schulformen,
hoher Digitalisierungsdruck: Mecklenburg-Vorpommern stand in den vergangenen
Jahren vor großen Herausforderungen. Gleichzeitig wuchs der Bedarf an
Fortbildungsstrukturen, die Lehrkräfte im digitalen Unterricht systematisch
unterstützen. Wie das Calleo Institut diesen Prozess begleitet hat und wie
daraus ein landesweites Qualifizierungsprogramm entstand, erläutert der folgende
Beitrag.
Zu Beginn der Corona-Krise kam auch in Mecklenburg-Vorpommern zunehmend die
Herausforderung auf, den Unterricht in Zeiten von Pandemien und Distanzlernen
verlässlich aufrechterhalten zu können. An manchen Schulen gab es dabei bereits
interaktive Tafeln oder Tablets, anderswo arbeitete man noch mit Beamern oder
privaten Geräten - und überall tauchten neue Fragen auf: Wie lassen sich
Digitalisierung und pädagogischer Alltag sinnvoll verbinden? Wie gelingt
schulformübergreifende Entwicklung, wenn Voraussetzungen und Bedarfe so
verschieden sind? Früh zeigte sich, dass Digitalisierung nur gelingen kann, wenn
Schulen unabhängig von ihren Ausgangsbedingungen begleitet werden und Lösungen
erhalten, die sich flexibel an den konkreten Unterrichtsalltag anpassen.
"Es reicht nicht, Tools vorzustellen. Lehrkräfte müssen lernen, wie digitale
Methoden ihren Unterricht in den eigenen Fächern lernwirksamer machen und welche
Programme sich für die jeweiligen Fächer und Klassenstufen tatsächlich eignen",
sagt Stefan Burggraf von Frieling, Gründer des Calleo Instituts. So nutzten
beispielsweise schon während der Pandemie rund 6.000 Lehrkräfte kurze
Erklärvideos. Diese frühen Unterstützungsformate zeigten zugleich deutlich, wie
groß der Bedarf an Orientierung war und dass weiterführende, strukturiert
aufgebaute Qualifizierungen erforderlich sind. Auf dieser Grundlage begann das
Calleo Institut gemeinsam mit dem Institut für Qualitätsentwicklung
Mecklenburg-Vorpommern (IQ M-V), ein Fortbildungskonzept zu entwickeln, das die
sehr unterschiedlichen schulischen Ausgangslagen berücksichtigen und allen
Lehrkräften einen systematischen Zugang zur digitalen Unterrichtsentwicklung
eröffnen sollte.
Wie sich das Projekt in der Folge entwickelt hat, welche Resultate damit bis
heute erzielt wurden und was wir in Zukunft erwarten können, erfahren Sie hier.
Von wissenschaftlich begleiteter Pilotphase zu konkreten Ansätzen: So kam das
Digitalisierungsprojekt des Calleo Instituts ins Rollen
Im Schuljahr 2021/22 startete das Projekt zunächst mit einer einjährigen
Pilotphase an vier unterschiedlichen Schulen: einer Förderschule, einer
Grundschule, einer regionalen Schule und einem Gymnasium. Begleitet und
ausgewertet wurde dieser Schritt vom Institut für Qualitätsentwicklung
Mecklenburg-Vorpommern (IQ M-V). Die Ergebnisse fielen eindeutig aus: 92 Prozent
der beteiligten Lehrkräfte gaben an, dass sie ihre Kompetenzen in der Planung
und Durchführung digitalen Unterrichts erheblich erweitern konnten und dieses
Wissen auch für ihre zukünftige Arbeit nutzen wollten.
Auf Grundlage dieser positiven Evaluation legte das Bildungsministerium den
Grundstein für die landesweite Umsetzung. Vor diesem Hintergrund beschloss es,
die Zusammenarbeit mit dem Calleo Institut in Form eines fünfjährigen Projekts
fortzuführen und die Finanzierung vollständig zu übernehmen. Damit war nicht nur
die Chancengleichheit aller Schulen unabhängig von der finanziellen Situation
ihrer Träger gewährleistet, sondern auch ein verlässlicher Rahmen geschaffen.
Um die Schulen optimal vorzubereiten, wurden zentrale
Informationsveranstaltungen für Schulleitungen organisiert, bevor sich ganze
Kollegien freiwillig anmelden konnten. Die Fortbildungsreihe selbst war von
Beginn an klar strukturiert: Sie umfasst fächerübergreifende Grundlagenseminare,
darauf aufbauende fachspezifische Vertiefungen sowie ein digitales
Schulungssystem, das Lehrkräften langfristig zur Verfügung steht. Auf diese
Weise entwickelte sich aus einem zeitlich begrenzten Pilotprojekt ein landesweit
strukturiertes Fortbildungsprogramm für schulformübergreifende Digitalisierung.
Umsetzung des Projekts: Wie die Fortbildung unterschiedlichster Kollegien und
Schulen zuverlässig gelang
Das zentrale Merkmal der Fortbildungsreihe war ihre Flexibilität. So begann
jeder Durchlauf mit einer individuellen Bedarfsanalyse: Die Schulen legten
selbst fest, welche technischen, methodischen und fachlichen Themen für sie am
relevantesten waren. In den Grundlagenseminaren wurden Einsteiger,
Fortgeschrittene und Experten nach Selbsteinschätzung eingeteilt und konnten die
Schwerpunkte nach Bedarf justieren. Dadurch entstand ein Lerntempo "auf
Augenhöhe". Ergänzt wurde dies durch fachspezifische Aufbauseminare, die das
jeweilige Kollegium frei wählen konnte.
Ein weiterer zentraler Faktor: Die Seminare wurden stets von erfahrenen
Lehrkräften geleitet, die überwiegend selbst in der jeweiligen Schulform tätig
sind. Gerade Förderschulen und kleinere Grundschulen profitierten davon. Die
technische und organisatorische Umsetzung folgte dabei den Bedürfnissen der
Schulen selbst: Digitale Seminare wurden flexibel geplant: teils als
Blockveranstaltung, teils an zwei Nachmittagen, damit Prüfungszeiten und
Elternsprechtage nicht mit den Fortbildungszeiten kollidierten. Über ein
zentrales Schulungsportal bleiben Materialien und Praxisbeispiele ferner bis zu
zehn Jahre für alle zugänglich. So wurde Fortbildung nicht nur einmalig, sondern
als nachhaltiger Prozess etabliert.
Zudem sammelte das Calleo Institut in den vergangenen Jahren breite Erfahrungen
aus vergleichbaren Digitalisierungsinitiativen, beispielsweise als es in
Kooperation mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung
Baden-Württemberg (ZSL) zwischen 2022 und 2025 über 100 Grundschulen begleitete.
Die parallel laufenden Projekte ermöglichten es, methodische Konzepte zu
vergleichen und weiterzuentwickeln und sie an unterschiedliche schulische
Rahmenbedingungen anzupassen.
Resultate, Erkenntnisse und Resonanz - bisherige Errungenschaften des Projekts
im Überblick
Bis Ende 2025 haben nun bereits mehr als 215 Schulen und rund 5.300 Lehrkräfte
die Fortbildungsreihe des Calleo Instituts absolviert - und damit etwa die
Hälfte aller staatlichen Schulen Mecklenburg-Vorpommerns. Die Rückmeldungen
fielen dabei eindeutig aus: Das Projekt wurde landesweit positiv aufgenommen,
nicht zuletzt wegen der engen Zusammenarbeit zwischen IQ M-V, dem
Medienpädagogischem Zentrum (MPZ), dem Bildungsministerium und dem Calleo
Institut. Diese enge Verzahnung garantierte durchweg, dass organisatorische
Abläufe ebenso wie datenschutzrechtliche Vorgaben und finanzielle Aspekte
jederzeit verlässlich berücksichtigt wurden.
Die Gesamtauswertung brachte vier zentrale Erkenntnisse hervor: Schulen mit
speziellen Bedarfen profitierten stark davon, dass die Seminare von fachnahen
Lehrkräften durchgeführt wurden. Gleichzeitig zeigte sich die große Stärke des
Projekts in seiner Dynamik. So wurden etwa neue Schwerpunkte wie der Einsatz von
künstlicher Intelligenz integriert, um aktuelle Entwicklungen unmittelbar
aufzugreifen. Vor diesem Hintergrund zeigte sich, dass Fortbildungen besonders
wirksam sind, wenn sie zeitlich mit der Ausstattung der Schulen mit neuer
Technik zusammenfallen - ein Faktor, den viele Schulen als entscheidend
beschrieben. Auch zeigte sich eine hohe Akzeptanz seitens der Kollegien: Gerade
langfristig angelegte und flexible Formate stießen auf deutlich mehr Zustimmung
als kurzfristige Pflichtmaßnahmen, selbst in Zeiten hoher Arbeitsbelastung durch
Pandemie und Digitalpakt.
Fazit und Ausblick
Auch in der Folge traten über 90 Prozent der Schulen mit dem Wunsch nach einer
Fortführung in Form regelmäßiger Vertiefungen an das Calleo Institut heran.
Zudem meldeten zahlreiche Einrichtungen konkrete Folgebedarfe, die das Calleo
Institut in Abstimmung mit dem Bildungsministerium aufgriff. So läuft das
Projekt aktuell noch bis 2027 und hält die Hoffnungen weiter hoch: "Wir erwarten
uns aus dieser zielgerichteten Fortbildungsreihe eine nachhaltige Unterstützung
für Lehrerinnen und Lehrer auf dem weiteren Weg der Digitalisierung,
einschließlich der damit verbundenen vielfältigen Qualitätsentwicklungsprozesse
an den Schulen im Land Mecklenburg-Vorpommern", erläutert Simone Oldenburg,
Bildungsministerin Mecklenburg-Vorpommern, hierzu.
Mit der Umsetzung in Mecklenburg-Vorpommern ist demnach ein Projekt gelungen,
das den Spagat zwischen den sehr unterschiedlichen Anforderungen einer
heterogenen Schullandschaft und dem Anspruch an eine landesweite Wirksamkeit
meistert. Die Rückmeldungen der Schulen machen deutlich, dass erfolgreiche
Digitalisierung dann gelingt, wenn sie nicht abstrakt "von oben" entworfen wird,
sondern unmittelbar an den praktischen Bedarfen der Lehrkräfte ansetzt und durch
starke institutionelle Partnerschaften getragen wird. Damit hat
Mecklenburg-Vorpommern ein Beispiel geschaffen, das auch für andere Bundesländer
richtungsweisend sein kann. Schulformübergreifende Digitalisierung ist
realisierbar, wenn sie klar strukturiert ist, kooperativ getragen wird und
langfristig angelegt ist. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass ein solcher
Ansatz nicht nur für einzelne Regionen, sondern auch für andere Bundesländer als
Orientierung dienen kann, und zugleich verdeutlicht, dass nachhaltige
Bildungsinnovation vor allem durch Zusammenarbeit entsteht.
Weitere Informationen über die Fortbildungsformate des Calleo Instituts finden
Sie unter http://www.calleo-institut.de . Schulleitungen und
Fortbildungsbeauftragte können dort über das Kontaktformular oder telefonisch
ein kostenfreies und unverbindliches Beratungsgespräch mit dem Calleo Institut
vereinbaren.
Unternehmenskontakt:
Calleo Institut GmbH
Am Tiergarten 2
21407 Deutsch Evern
E-Mail: mailto:kontakt@calleo-institut.de
Telefon: 04131 2069899
Web: https://calleo-institut.de/
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/166835/6180275
OTS: Calleo Institut GmbH
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