|
Berlin/London/Genf (ots) - Rund acht Millionen Kinder kamen im Jahr 2025 in
Konflikt- und Krisengebieten zur Welt. Das zeigt eine aktuelle Analyse der
Kinderrechtsorganisation Save the Children auf Basis von Daten der Vereinten
Nationen. Allein bis Ende November wurden schätzungsweise 7,7 Millionen Babys in
43 humanitären Krisen geboren - das sind 23.000 pro Tag und etwa zehn Prozent
mehr als noch vor fünf Jahren.
"Jeden Tag erblicken zehntausende Babys inmitten einiger der schlimmsten Krisen
das Licht der Welt", sagt Abraham Varampath, Experte für Gesundheit und
Ernährung bei Save the Children. "Sie werden in schlecht ausgestatteten Kliniken
geboren, in Ländern, in denen das Gesundheitssystem am Boden liegt, oder auf der
Flucht vor Überschwemmungen und Hitzewellen. All das birgt enorme Risiken. Ohne
die Versorgung, die jedes Neugeborene verdient, kämpfen viele dieser Babys von
der ersten Sekunde an ums Überleben. Die meisten Todesfälle bei Neugeborenen und
Müttern sind vermeidbar. Wir müssen sicherstellen, dass die medizinische
Grundversorgung priorisiert und aufrechterhalten wird und dass Hilfskürzungen
nicht das Leben von Neugeborenen und ihren Müttern gefährden."
Besonders gefährdet sind Kinder, die in oder auf der Flucht vor Konflikten
geboren werden - etwa im Sudan, im Gazastreifen oder der Demokratischen Republik
Kongo. Dort fehlt es an Kliniken, Medikamenten und Nahrung, während Gewalt und
Klimakatastrophen die Lage verschärfen.
Wie dramatisch die Situation ist, zeigt das Beispiel von Shekinah* aus Goma im
Osten der Demokratischen Republik Kongo, wo die Kinder- und Müttersterblichkeit
zu den höchsten der Welt zählt und der anhaltende Konflikt die
Gesundheitsinfrastruktur zerstört hat. Anfang des Jahres brachte die 26-Jährige
ihr jüngstes Kind nach einer komplizierten Schwangerschaft per Kaiserschnitt in
einem Save the Children-Partnerkrankenhaus in der Provinz Nord-Kivu zur Welt.
"Wenn ich diese Hilfe nicht bekommen hätte, wäre ich gestorben, denn ich hatte
weder das Geld noch die Gegebenheiten, um dieses Kind zu bekommen", berichtet
Shekinah.
Weltweit sterben jedes Jahr schätzungsweise 2,4 Millionen Neugeborene, hinzu
kommen 1,9 Millionen Totgeburten - die meisten davon in Ländern mit niedrigem
und mittlerem Einkommen. Rund 290.000 Mütter sterben im Zusammenhang mit
Schwangerschaft und Geburt.
Save the Children appelliert an die Staats- und Regierungschefs, die Mittel für
Gesundheitssysteme und Initiativen zur Förderung der Gesundheit von Müttern,
Neugeborenen und Kindern zu sichern und aufzustocken. Darüber hinaus fordert die
Kinderrechtsorganisation die internationale Gemeinschaft auf, politische
Maßnahmen zu ergreifen, um Konflikte und Klimakatastrophen einzudämmen und
Kinder und Familien zu schützen.
Save the Children setzt sich weltweit für die Stärkung von Gesundheitssystemen
ein, schult medizinisches Personal und stattet es aus. Die Entbindungsstationen
und mobilen Kliniken der Kinderrechtsorganisation retten jeden Tag Leben. Allein
2024 wurden 1,4 Millionen Säuglinge und 2,1 Millionen Mütter in 30 Ländern
gesundheitlich versorgt.
* Name zum Schutz geändert
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und
Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und
Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte
unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save
the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen.
Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und
sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit
über 100 Jahren.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Save the Children Deutschland
Pressestelle - Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 226
Mail: mailto:marie.schwarzer@savethechildren.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/106106/6180297
OTS: Save the Children Deutschland e.V.
|