|
Berlin/Germany (ots) -
- Sozialverband VdK fordert kommunale Pflegeämter
- Dänemark und seine kommunale Pflegeversorgung als positives Beispiel
VdK-Präsidentin Verena Bentele fordert einen radikalen Neuanfang in der
häuslichen Pflege. "Angesichts der demografischen Entwicklung und der immer
schlechter werdenden Abdeckung durch ambulante Pflegeangebote müssen die
Kommunen eine Vorreiterrolle in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen
übernehmen", sagt Bentele am 16. Dezember 2025 auf einer Pressekonferenz des
Sozialverbands VdK in Berlin. Als positives Beispiel nennt sie die kommunale
Pflegeversorgung in Dänemark.
"Das zentrale Problem in der Pflegepolitik sind ihre Strukturen", kritisiert
Bentele. "Unser derzeitiges System bietet keine zukunftsfeste Pflegelösung an.
Es weist zu viele Lücken auf und birgt massive Reibungsverluste für
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Die Verantwortungsdiffusion zwischen
Pflegekassen, Bund, Ländern, Kommunen und Pflegeeinrichtungen ist der größte
Hemmschuh für eine gesicherte und gute Pflege in Deutschland."
Ein Blick über die deutsch-dänische Grenze zeigt, wie gute Pflege organisiert
werden kann. "Um die Verantwortungsdiffusion in der Pflege zu überwinden, müssen
klare Zuständigkeiten in den Stadtverwaltungen geschaffen werden. Pflege muss
zur Pflichtaufgabe der Kommunen werden. Unsere Kommunen sind nah am Bürger. Sie
kennen die Herausforderungen vor Ort und können am besten steuern. Dass in der
derzeitigen Pflegeversicherung viele Aufgaben in der Planung nicht eindeutig
geregelt sind, führt zu teils großen Versorgungslücken", sagt Bentele. Sie
fordert die Schaffung von kommunalen Pflegeämtern. Diese sollen sowohl den
Bedarf vor Ort erfassen als auch die Pflegeangebote steuern und im Fall von
Unterversorgung selbst Angebote aufbauen. "Es ist höchste Zeit, dass
Pflegebedürftige und ihre Familien Unterstützung aus einer Hand erhalten, bevor
die Belastung sie erdrückt", mahnt Bentele.
Um die angespannte Finanzlage vieler Kommunen nicht weiter zu verschärfen,
fordert der Sozialverband VdK Deutschland die vollständige und dauerhafte
Finanzierung der Ausgaben für die pflegerische Versorgung durch Bund und Länder.
Unbürokratisch könnte dies etwa durch eine Erhöhung der Mittel des kommunalen
Finanzausgleichs erfolgen. Die Rolle der Pflegekassen als Kostenträger
individueller Pflegeleistungen soll erhalten bleiben.
Weitere Informationen:
Das VdK- Forderungspapier zur kommunalen Pflichtaufgabe im Bereich Pflege sowie
weitere Materialien erhalten Sie hier:
https://nextcloud.realyzer.net/nextcloud/s/XL3GY9rwrAAeMCj
Pressekontakt:
Pressekontakt Julia Frediani
Mobil: 0175 6604730
E-Mail: mailto:j.frediani@vdk.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/134393/6180559
OTS: Sozialverband VdK Deutschland e.V.
|