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Berlin (ots) - Mit einer bundesweiten Protestaktion weisen Deutschlands
Apothekenteams am Mittwoch, 17. Dezember, auf die chronische Unterfinanzierung
der Apotheken hin. Unter dem Motto "Versorgungsblackout" schalten die Apotheken
zeitweise die Lichter aus - nur eine Notbeleuchtung bleibt an. Grund für die
Aktion ist die wirtschaftliche Schieflage der Apotheken: Das Honorar wurde seit
nunmehr 13 Jahren nicht erhöht. Im selben Zeitraum sind die Kosten um 65 Prozent
geklettert. Diese chronische Unterfinanzierung resultiert in einem seit Jahren
anhaltenden Apothekensterben. Mit Plakaten und Handzetteln informieren die
Apothekenteams ihre Kundschaft über diesen Missstand am morgigen Mittwoch. Unter
dem Hashtag #versorgungsblackout in den Social-Media-Netzwerken sowie auf der
Infoseite http://www.gesundheitsichern.de können sich Patientinnen und Patienten
über die Situation der Apotheken und ihre Forderungen informieren.
"Für die Apotheken sieht es gerade finster aus. Immer mehr Apotheken schließen
für immer - nicht nur auf dem Lande, sondern auch in den Städten", sagt Thomas
Preis, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: "Die
ausbleibende finanzielle Hilfe der Bundesregierung bedroht die flächendeckende
Versorgung mit Arzneimitteln. Unsere Forderung lautet deshalb
unmissverständlich: Wir brauchen eine schnelle Erhöhung unseres Honorars, um das
Apothekensterben zu stoppen - so, wie es die Bundesregierung in ihrem
Koalitionsvertrag versprochen hat! Zudem brauchen die Apotheken eine
verlässliche Verhandlungsmöglichkeit mit den Krankenkassen - so wie es sie bei
Ärzten und Krankenhäusern auch schon längst gibt, um das Honorar regelmäßig an
steigende Kosten anzupassen!" Preis weiter: "Trotz der Versprechen im
Koalitionsvertrag gibt es immer noch keine konkreten Zusagen für eine dringend
notwendige, zeitnahe wirtschaftliche Stärkung der Apotheken. Deshalb
protestieren wir am 17. Dezember für eine Stabilisierung der
Arzneimittelversorgung vor Ort. Für Bürgerinnen und Bürger wird sonst die
Versorgung mit Arzneimitteln immer schwieriger werden."
Die Zahl der Apotheken ging von 2013 bis 2025 um 19 Prozent zurück. Die Kosten
einer durchschnittlichen Apotheke sind von 2013 bis 2024 um 65 Prozent
gestiegen. Das Festhonorar für die Apotheke bei jeder Abgabe eines
rezeptpflichtigen Medikaments ist seit 2013 unverändert bei 8,35 Euro geblieben.
Im Koalitionsvertrag von Union und SPD vom 5. Mai 2025 steht: "Wir erhöhen das
Apothekenpackungsfixum einmalig auf 9,50 Euro." In den Referentenentwurf für ein
Apothekenversorgungs-Weiterentwicklungsgesetz (ApoVWG) von 20. Oktober 2025 ist
dagegen die Erhöhung des Festhonorars von 8,35 auf 9,50 Euro nicht aufgenommen
worden.
Mehr Informationen auf http://www.abda.de und http://www.gesundheitsichern.de
Pressekontakt:
Benjamin Rohrer, Pressesprecher, 030 40004-132, mailto:presse@abda.de
Christian Splett, Stv. Pressesprecher, 030 40004-137, mailto:c.splett@abda.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7002/6180591
OTS: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
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