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Velburg (ots) - Die Baukosten steigen, Materialien werden teurer, Fachkräfte
sind knapp - und dennoch werden viele Gebäude weiterhin übermäßig komplex
geplant. Zu viel Technik, zu viele Systeme, zu viele Wartungspunkte. Ein
moderner Planungsansatz zeigt aber: Weniger kann tatsächlich mehr sein. Wer
Haustechnik bewusster reduziert, spart nicht nur Investitionskosten, sondern
steigert häufig sogar Effizienz und Betriebssicherheit.
Viele Gebäude sind technisch völlig überladen und das macht sie teuer,
störanfällig und schwer zu betreiben. Mit smart geplanter Haustechnik lassen
sich Energieverbrauch, Kosten und Ausfallrisiken drastisch senken. Dieser
Beitrag zeigt, wie dieser Planungsansatz funktioniert, wo heute unnötige Technik
verbaut wird und wie Bauherren trotz Sparkurs ein hochwertiges, zukunftsfähiges
Gebäude erhalten.
Höchste Anforderungen als deutscher Standard
Zunächst lohnt ein Blick auf die Ausgangslage. In Deutschland sind die
technischen und energetischen Anforderungen bereits heute außergewöhnlich hoch.
Das Gebäudeenergiegesetz, Förderkriterien wie jene der KfW oder des QNG sowie
umfangreiche Normenvorgaben bilden ein dichtes Geflecht an Vorgaben. Vergleicht
man diese mit Standards in anderen europäischen Ländern, wird sofort deutlich,
dass die deutschen Anforderungen im internationalen Maßstab herausragen.
Gleichzeitig verändern sich die Normen stetig. Ein prägnantes Beispiel ist die
DIN 18015, die allein in den Jahren 2008, 2010, 2016, 2020 und 2021 überarbeitet
wurde - stets mit steigenden Anforderungen. Ähnlich verhält es sich mit den
allgemein anerkannten Regeln der Technik, die sich kontinuierlich
weiterentwickeln. Dadurch wächst das Mindestniveau, das ein Gebäude heute
erfüllen muss, beständig an.
Sicherheitsaufschläge an allen Stellen
Parallel zu den steigenden Anforderungen entstehen systematische
Überdimensionierungen. Planungen basieren zunehmend auf Software, die aus
nachvollziehbaren Gründen keinerlei Risikospielraum zulässt und daher konsequent
aufrundet. Hersteller simulieren ihre Anlagen ebenfalls konservativ und
berücksichtigen zusätzliche Sicherheitsreserven.
Hinzu kommt, dass ausführende Ingenieure im Rahmen des Werkvertrags eine
erhebliche Haftung tragen. Um dieses Risiko zu minimieren, wählen sie ebenfalls
tendenziell größere Leistungsreserven. Durch diese kumulativen
Sicherheitszuschläge entstehen technische Konzepte, die deutlich über dem
liegen, was ein Gebäude in der Praxis tatsächlich benötigt.
Hoch gedämmte Gebäude benötigen weniger Technik
Ein weiterer Aspekt wird häufig übersehen: Die Mehrzahl der Neubauten in
Deutschland verfügt über eine außerordentlich gute Gebäudehülle. Dämmstandards,
Luftdichtheit und Wärmebrückenoptimierung erreichen Werte, die viele
Simulationen tendenziell unterschätzen - wiederum aufgrund vorsichtiger
Grundannahmen. In der Realität zeigt sich jedoch oft, dass Gebäude energetisch
besser performen als prognostiziert.
Wenn jedoch bereits die Gebäudehülle ein sehr hohes Leistungsniveau bietet,
verringert sich automatisch der Bedarf an haustechnischen Anlagen. Trotzdem
werden zahlreiche Projekte weiterhin so geplant, als müssten sie erhebliche
Defizite der Hülle kompensieren. Das führt zu technischen Systemen, die selten
ausgelastet sind und dennoch regelmäßig gewartet werden müssen.
Warum zu viel Technik nicht mehr Effizienz bedeutet
Mit jeder zusätzlichen Komponente steigt nicht nur der Investitionsaufwand,
sondern auch die Komplexität des gesamten Gebäudes. Betriebsführung, Wartung und
Fehlersuche werden anspruchsvoller. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass
Systeme im Alltag nicht optimal betrieben werden - etwa weil Nutzer die Vielzahl
an Funktionen nicht vollständig durchdringen oder weil Regelstrategien zu
kompliziert ausgelegt sind. Die Folge sind unnötige Energieverbräuche, Störungen
und ein Betrieb, der weit hinter seinem theoretischen Potenzial bleibt.
Handlungsspielräume bewusst nutzen
Private Bauherren und Investoren verfügen jedoch über Freiräume, die ihnen oft
nicht bewusst sind. Während Bauträger aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen
bestimmte Standards zwingend einhalten müssen, können private Auftraggeber
priorisieren und zwischen Pflicht und freiwilligen Zusatzleistungen
unterscheiden. Wer diese Spielräume nutzt, erhält ein Gebäude, das weiterhin
höchste Qualitätsmaßstäbe erfüllt und dennoch wirtschaftlich bleibt.
Ein reduzierter Technikansatz bedeutet nicht Verzicht, sondern Konzentration. Es
geht darum, Anlagen nach tatsächlichem Bedarf auszulegen, überflüssige Systeme
wegzulassen und die vorhandenen Komponenten so zu kombinieren, dass sie im
Zusammenspiel zuverlässig funktionieren. Dadurch sinken Kosten, Aufwand und
Fehlerrisiken - und dennoch entsteht ein leistungsfähiges, zukunftsfähiges
Gebäude, das im internationalen Vergleich weiterhin zu den Spitzenlösungen
zählt.
Fazit
Die aktuelle Baupraxis zeigt, dass technischer Aufwand und reale Anforderungen
häufig auseinanderdriften. Wenn Sicherheitsaufschläge auf hohe Normniveaus
treffen, entsteht ein System, das mehr Technik verbaut, als nötig wäre. Ein
bewusst reduzierter Ansatz hingegen fokussiert auf das Wesentliche. Er nutzt die
Stärken moderner Gebäudehüllen, setzt auf präzise dimensionierte Haustechnik und
erzielt so Effizienz, die nicht auf Komplexität, sondern auf Klarheit basiert.
Weniger Technik kann gerade deshalb zu besseren Gebäuden führen -
wirtschaftlich, robust und langfristig stabil.
Über Dr. Peter Burnickl:
Dr. Peter Burnickl hat sich zur Aufgabe gemacht, mit einem neuen Ansatz für
nachhaltige, optimierte und wirtschaftliche Gebäude zu sorgen. Er ist der
Geschäftsführer der Pro Bauherr GmbH und eingetragener Sachverständiger für
Baukosten und technische Gebäudeausstattung. Als Ingenieur, Projektentwickler
und Ex-Bauträger kennt er die Branche außerdem genau. Mit seinem Team
unterstützt er Bauherren dabei, so zu bauen, dass alle Kosteneinsparpotentiale
voll ausgeschöpft sind. Weitere Informationen unter:
https://www.pro-bauherr.com/ .
Pressekontakt:
Pro Bauherr GmbH
Vertreten durch: Dr. Peter Burnickl
E-Mail: mailto:info@pro-bauherr.com
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Ruben Schäfer
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