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Berlin (ots) - Knapp drei Viertel der Menschen ab 43 Jahren erreichen die
WHO-Empfehlung zur körperlichen Aktivität, aber nur etwa die Hälfte treibt
regelmäßig Sport. Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede zwischen den
Einkommensgruppen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich körperlich zu betätigen -
mindestens 150 Minuten pro Woche mit moderater oder 75 Minuten mit hoher
Intensität bzw. eine entsprechende Kombination aus beidem. Hierin sind alle
Formen von Bewegung im Alltag eingeschlossen, Bewegung in der beruflichen
Tätigkeit, zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegte Wege, Haus- und Gartenarbeit
und auch Sport. In der vorliegenden Studie mit Daten des Deutschen Alterssurveys
(DEAS) 2023 wurden die Anteile der ab 43-Jährigen betrachtet, die nach
WHO-Definition ausreichend körperlich aktiv sind. Untersucht wurde zusätzlich,
wie viele Menschen dieser Altersgruppe regelmäßig (also mindestens einmal in der
Woche) Sport treiben.
Dabei fallen insbesondere die Unterschiede zwischen den Einkommensgruppen auf:
Ausreichend körperlich aktiv sind etwa 80 Prozent der ab 43-Jährigen mit hohem
Einkommen, aber nur zwei Drittel der armutsgefährdeten Personen. Noch deutlicher
zeigen sich die Differenzen aber bei regelmäßigem Sport: Knapp 68 Prozent der
Personen mit höheren Einkommen treiben regelmäßig Sport, während es unter den
Armutsgefährdeten mit nur 31 Prozent nicht einmal halb so viele sind.
Sonja Nowossadeck, Wissenschaftlerin am DZA, ordnet diese Unterschiede so ein:
"Eine mögliche Erklärung liegt darin, dass Menschen mit geringerem Einkommen
sich häufiger durch berufliche oder alltägliche Anforderungen - etwa körperlich
fordernde Erwerbsarbeit oder Hausarbeit - bewegen. Dadurch kann die Gesamtsumme
der körperlichen Aktivität zwar hoch sein, einen Ausgleich durch sportliche
Bewegung haben aber deutlich weniger Personen dieser Gruppe. Deshalb ist es
wichtig, körperliche Aktivitäten differenziert zu betrachten."
Da körperliche Bewegung eine zentrale Rolle für die Gesundheit spielt, ergibt
sich daraus ein klarer gesundheitspolitischer Handlungsbedarf. Insbesondere bei
der Förderung von Sport und Bewegung in der Freizeit ist es wichtig, gezielt
einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen anzusprechen. Für sie kann regelmäßiger
Freizeitsport einen wichtigen Beitrag leisten, um körperliche Belastungen aus
dem Berufsalltag auszugleichen, gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorzubeugen
und die langfristige Gesundheit zu stärken.
Eine Pressegrafik steht unter https://www.dza.de/presse/download-pressegrafiken
zum Download bereit.
Die detaillierten Ergebnisse sind nachzulesen in: Nowossadeck, S. & Spuling, S.
M. (2025). Bewegung tut gut - aber wer ist aktiv? Körperliche Aktivität und
regelmäßiger Sport in der zweiten Lebenshälfte [DZA Aktuell 05/2025]. Berlin:
Deutsches Zentrum für Altersfragen. https://doi.org/10.60922/1da2-gw18
Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und
Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Im Rahmen der
Studie werden seit beinahe drei Jahrzehnten Menschen auf ihrem Weg ins höhere
und hohe Alter regelmäßig befragt. Der Deutsche Alterssurvey wird gefördert vom
Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ).
Pressekontakt:
Stefanie Hartmann
Deutsches Zentrum für Altersfragen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
https://www.dza.de/presse.html
mailto:stefanie.hartmann@dza.de
Tel.: 030 / 260 740 25
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/131425/6181224
OTS: Deutsches Zentrum für Altersfragen
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