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Berlin (ots) - Die heute vom Bundeskabinett beschlossene Apothekenreform wird
die sehr angespannte Situation der Apotheken aus Sicht der ABDA -
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände nicht verbessern. Die
zukunftsfeste und krisensichere Arzneimittelversorgung für Millionen Menschen in
ganz Deutschland wird durch die Reform sogar gefährdet. So ignoriert der Entwurf
der Bundesregierung für ein Apothekenversorgungs-Weiterentwicklungsgesetz
(ApoVWG) den Koalitionsvertrag, demzufolge das Apothekenhonorar nach Jahren des
Stillstands von 8,35 auf 9,50 Euro angehoben werden soll, um die Apotheken
finanziell zu stärken. Deshalb appelliert die Apothekerschaft nun an Bundestag
und Bundesrat, die zahlreichen Mängel des vorliegenden Reformpakets im
Gesetzgebungsverfahren zu beseitigen. Denn nicht nur durch die komplett
ausgeklammerte Honorarfrage ist die Reform in gefährlicher Weise unzulänglich.
Auch die vom Bundesgesundheitsministerium geplanten strukturellen Veränderungen
greifen die Grundsäulen des sicheren Apothekensystems fundamental an.
ABDA-Präsident Thomas Preis sagt: "Der Kabinettsentwurf enttäuscht uns. Wir
brauchen dringend eine wirtschaftliche Stärkung der Apotheken. Aufgrund der
chronischen Unterfinanzierung des Apothekensystems haben wir seit 2013 schon
fast 20 Prozent aller Apotheken verloren. Jede Apotheke, die aufgeben muss,
erschwert die Wege für Patientinnen und Patienten zum benötigten Arzneimittel.
Auch die Pläne des Ministeriums, die Leitung einer Apotheke zeitweise aus den
Händen von Apothekerinnen und Apothekern zu geben, lehnen wir ab. Apothekerinnen
und Apotheker müssen zu jeder Zeit anwesend sein, denn ohne sie können viele
Leistungen gar nicht erbracht werden. Der Gesetzgeber muss nun entschlossen
handeln, um das vorliegende Apothekenreformgesetz doch noch zu einem
Apothekenstärkungsgesetz zu machen! Wir werden die kommenden Monate nutzen, um
mit den Bundestagsabgeordneten ins Gespräch zu kommen."
Preis weiter: "Es ist hingegen begrüßenswert, dass die Bundesregierung die
Apotheken noch stärker in die Primärversorgung einbinden will. Die Apotheken
können den Bürgerinnen und Bürgern so noch mehr Gesundheitsleistungen anbieten.
Dazu zählen Dienstleistungen im Bereich von Prävention, Impfungen und
Früherkennungstests in Apotheken. Es bleibt aber dabei: Nur wirtschaftlich
gesunde Betriebe können solche Leistungen erbringen. Wenn die Bundesregierung
die Apotheken stärker in die Versorgung einbinden will, dann müssen die
Apothekenbetriebe auch die wirtschaftlichen Grundlagen dafür haben. Dies
sicherzustellen ist die Aufgabe der Bundesregierung, der sie jetzt unmittelbar
nachkommen muss."
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Benjamin Rohrer, Pressesprecher, 030 40004-132, mailto:presse@abda.de
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OTS: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
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