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Verl (ots) - Immer mehr Menschen greifen zu Hebel-ETFs, obwohl sie kaum wissen,
wie diese Produkte wirklich funktionieren. Sie locken mit schnellen Gewinnen und
großen Ausschlägen, doch genau das macht sie so riskant. Ein Markt bewegt sich
leicht in die falsche Richtung und schon kippt das ganze Depot. Viele Einsteiger
merken erst nach einem Verlust, dass Hebelprodukte nicht verzeihen und jede
Entscheidung sofort Konsequenzen hat. Der Boom wirkt spannend, doch er zieht
immer mehr Anleger in Situationen, aus denen sie nur schwer wieder herausfinden.
Hebelprodukte sind kein Spielzeug, sie verstärken jede Entscheidung. Im Guten,
wie im Schlechten. Dieser Beitrag zeigt, woran man gefährliche Bewegungen
erkennt und welche Regeln helfen, Verluste zu vermeiden.
Ein Trend mit steigender Dynamik
Der Boom bei Hebel-ETFs hat seit 2020 deutlich an Fahrt aufgenommen. Viele
Anleger suchen nach höheren Renditen innerhalb kurzer Zeit, wodurch das
Handelsvolumen insbesondere bei 2x- und 3x-Produkten stark gestiegen ist. Vor
allem Technologie- und breite Indexsegmente profitieren von diesem Zulauf. Trotz
dieser Entwicklung bleibt die Funktionsweise der Produkte für zahlreiche
Investoren jedoch nur oberflächlich verständlich, was den Einsatz erheblich
riskanter macht.
Hebel-ETFs verstärken jede Marktbewegung, und selbst kleine Gegenläufe können
überproportionale Verluste erzeugen. Obwohl dieses Prinzip zunächst einfach
erscheint, entsteht die eigentliche Komplexität durch den täglichen Reset. Da
Hebelprodukte jeden Handelstag neu berechnet werden, entfernen sich ihre
Ergebnisse mit zunehmender Haltedauer vom Basiswert. In seitwärts tendierenden
oder volatilen Märkten führt dieser Effekt häufig zu schleichenden Verlusten -
selbst dann, wenn der zugrunde liegende Index langfristig steigt.
Der unterschätzte Einfluss der Haltedauer
Viele Einsteiger ignorieren genau diesen Mechanismus und halten Hebel-ETFs weit
länger, als es ihre Konstruktion zulässt. Während sie sich für kurzfristige
taktische Chancen eignen, steigt das rechnerische Risiko über Wochen oder Monate
erheblich an. Die sozialen Medien verstärken diesen Fehlgebrauch zusätzlich.
Zahlreiche Beiträge fokussieren sich auf extreme Gewinne, ohne die Risiken oder
die mathematischen Besonderheiten zu erläutern. Dadurch entsteht ein verzerrtes
Bild, das unerfahrene Anleger zu überzogenen Erwartungen verleitet.
Auch der psychologische Faktor prägt den Boom deutlich. FOMO, Gier und die
Hoffnung auf schnelle Erholung nach Verlusten führen oft zu impulsiven
Entscheidungen. Sobald Anleger emotional nachkaufen, geraten sie schnell in
Situationen, in denen das Risiko kaum noch kontrollierbar ist. Besonders inverse
Hebelprodukte stehen dabei im Fokus, weil ihre Struktur extreme Schwankungen
begünstigt und Fehlentscheidungen verstärkt.
Wie Profis mit Hebel umgehen
Professionelle Investoren setzen Hebelprodukte gezielt und ausschließlich mit
klarer Strategie ein. Definierte Stopps, kurze Haltedauern und eine strikte
Kontrolle der offenen Positionen sind dabei grundlegende Voraussetzungen. Für
die langfristige Vermögensbildung eignen sich Hebel-ETFs nicht, weshalb auch
Aufsichtsbehörden wie BaFin und ESMA regelmäßig auf die Risiken und
Fehlanwendungen hinweisen. Der hohe Komplexitätsgrad führt immer wieder dazu,
dass Anleger falsche Schlussfolgerungen aus positiven Marktphasen ziehen.
Gefährliche Marktbedingungen lassen sich dennoch frühzeitig erkennen. Hohe
Tagesvolatilität, bevorstehende wirtschaftliche Ereignisse oder enge
Seitwärtsphasen mit starken Intraday-Schwüngen erhöhen das Risiko erheblich. In
solchen Momenten ist besondere Vorsicht notwendig, da Hebelprodukte in einem
solchen Umfeld ihre Nachteile besonders deutlich zeigen.
Was Privatanleger beachten sollten
Damit der Einsatz von Hebel-ETFs nicht zur Belastung wird, sind klare Regeln
unverzichtbar. Hebel sollten ausschließlich mit definierter Strategie und
begrenztem Risiko genutzt werden. Eine kurze Haltedauer - vom Intraday-Bereich
bis zu wenigen Tagen - ist essenziell, ebenso wie die regelmäßige Überprüfung
der Positionen. Emotionale Entscheidungen sollten vermieden werden, da sie
häufig zu den größten Verlusten führen.
Abschließend lässt sich festhalten, dass Hebel-ETFs zwar leistungsstarke, jedoch
anspruchsvolle Instrumente darstellen. Für die langfristige Anlage eignen sie
sich nicht. Wer sie dennoch nutzt, benötigt fundiertes Wissen, disziplinierte
Kontrolle und klare Regeln. Der aktuelle Boom zeigt deutlich, wie schnell
Chancen überschätzt und Risiken zugleich unterschätzt werden.
Über Mario Lüddemann:
Mario Lüddemann ist Geschäftsführer der Lüddemann Investments GmbH. Er hat fast
30 Jahre Berufserfahrung als Trader und bereits über 65.000 Transaktionen
durchgeführt. 2020 und 2021 wurde er als "Trader des Jahres" ausgezeichnet. Er
und sein Team bei Lüddemann Investments bieten Interessenten Weiterbildungen für
Investment oder Trading an. Sein Ziel: Vermögen selbstbestimmt und unabhängig
von Banken und Versicherungen aufzubauen. Mehr Informationen unter:
https://mariolueddemann.com/
Pressekontakt:
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Ruben Schäfer
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OTS: Lüddemann Investments GmbH
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