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Bundeswehr will deutsche Satelliten besser gegen Angriffe verteidigen - Weltraumkommando hat Sitz in Nordrhein-Westfalen

19.12.2025 09:08 Uhr Kölner Stadt-Anzeiger

NRW (ots) - Das Weltraumkommando der Bundeswehr will deutsche Satelliten im Weltraum besser vor Ausspähungen durch russische Systeme schützen. "Zukünftig wollen wir unsere Satelliten auch mit aktiven oder offensiven Schutzmaßnahmen verteidigen", sagte Generalmajor Michael Traut, Kommandeur des Weltraumkommandos mit Sitz in Uedem am Niederrhein, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitagausgabe).

Die neue Weltraumsicherheitsstrategie der Bundesregierung sehe Investitionen von rund 35 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 vor. "Dabei wird die Fähigkeit zur Verteidigung mit dem Ziel der Abschreckung in den Fokus gerückt", erklärte Traut.

Deutschland habe "endlich die Bedeutung des Weltraums für unsere Sicherheit" erkannt, sagt der Generalmajor der Zeitung. "Wir wollen künftig nicht nur passiv schützen, sondern auch aktiv wirken können, wie etwa mit eigenen ,Störern'", erklärte Traut. "Die könnten auf sogenannten Wächtersatelliten installiert werden, die unsere großen Systeme begleiten und schützen. Wir sind gerade dabei, Prototypen solcher offensivfähigen Wächtersatelliten für die Bundeswehr anfertigen zu lassen", so der Kommandeur des Weltraumkommandos.

Im Weltraum hätten viele Systeme die Funktion der optischen Aufklärung. "Solche Satelliten kann man vorübergehend blind machen, indem man zum Beispiel die Optik mit einem Laser blendet. Das geht bislang von der Erde aus, aber das kann man natürlich auch mit einem Wächtersatelliten machen", erklärte der Generalmajor. Man könnte auch "die Linse eines Aufklärungssatelliten im Vorbeifliegen mit Aerosolen besprühen". Dann könnte das System für ein paar Wochen keine scharfen Bilder mehr machen. "Das sind Beispiele für mildere Mittel, die den Gegner für einen gewissen Zeitraum außer Gefecht setzen, ohne das System final zu zerstören", sagte Traut.

Der Weltraumkommandeur sagte, die Sicherheitslage im Weltraum sei "äußerst angespannt". "Wir haben dort keinen Krieg, aber es herrscht auch kein Frieden. Wir leben in einem Zwischenstadium, in dem die Akteure ihre Figuren schon aufstellen, um auf eine Auseinandersetzung vorbereitet zu sein", betonte Traut. Vielen Menschen sei nicht klar, dass der Weltraum zur kritischen Infrastruktur gehöre. "Das Navigationssystem im Auto, SMS-Nachrichten, Stromnetze, Banküberweisungen oder Wettervorhersagen funktionieren nur mit Hilfe von Satellitensignalen. Wenn die ausfallen, würde vieles in kurzer Zeit zum Erliegen kommen", erläuterte der Generalmajor. Länder wie Russland und China hätten mittlerweile "erhebliche militärische Fähigkeiten im Weltraum" entwickelt. "Der Blick in den Weltraum lässt mich oft nicht gut schlafen", sagte Traut.

Link zum Interview: http://www.ksta.de/1170744 (ab 7 Uhr)

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger Newsdesk Telefon: 0221 224 2080

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/66749/6182682 OTS: Kölner Stadt-Anzeiger


Quelle: ots / newsaktuell - Pressemitteilung - Kölner Stadt-Anzeiger
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