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Berlin (ots) -
- DUH sieht Verstoß gegen Berichtspflichten: Angaben zu Methan-Emissionen,
Auswirkungen von Landnutzung und Wasserverbrauch fehlen vollständig
- Öffentlichkeit wird über Auswirkungen der Wiedernutzbarmachung und
Umstrukturierung des Kohleunternehmens im Ungewissen gelassen
- Gegen Vorstände der LEAG und Wintershall Dea ermittelt die Staatsanwaltschaft
nach ähnlichen Anzeigen der DUH bereits
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des
Kohleunternehmens Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) bei der
Staatsanwaltschaft Halle (Zweigstelle Naumburg) in Sachsen-Anhalt eingereicht.
Der Lagebericht des Konzerns weist nach Einschätzung der DUH erhebliche Mängel
auf. Es fehlen Informationen über wesentliche sogenannte nicht-finanzielle
Leistungsindikatoren. So bleiben Methan-Emissionen aus den Tagebauen unerwähnt,
zurechenbare CO2-Emissionen werden nicht quantifiziert und auch umwelt- und
finanzielle Risiken in Bezug auf die Landnutzung sowie den Wasserverbrauch
fehlen komplett. Angesichts der fehlenden Berichterstattung zu den Auswirkungen
der Bergbautätigkeit sind auch die Angaben zu finanziellen Risiken nicht
nachvollziehbar, die sich mit Blick auf das auslaufende Geschäftsmodell des
Kohleabbaus aus der gesetzlichen Pflicht zur Rekultivierung des
Braunkohlereviers ergeben.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Auch
Kohleunternehmen müssen sich an geltendes Recht halten und sind dazu
verpflichtet, ihre wesentlichen Umweltrisiken vollständig offenzulegen. Ähnliche
Anzeigen gegen die Vorstände von LEAG und Wintershall Dea haben bereits zur
Aufnahme von Ermittlungsverfahren geführt. Das zeigt: Fehlerhafte
Unternehmensberichterstattung ist kein Kavaliersdelikt, sondern hat
strafrechtliche Relevanz. Die Verantwortlichen fossiler Unternehmen in
Deutschland sollten das als Weckruf verstehen, ihre Aufsichtsfunktion endlich
ernst zu nehmen. Eine faire Energiewende braucht eine ehrliche und transparente
Unternehmensberichterstattung, die die Umweltrisiken und Folgekosten nicht
verschleiert. Von der MIBRAG fordern wir eine schnelle und umfassende Aufklärung
über die Umweltrisiken ihres Kohlegeschäfts."
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mailto:mueller-kraenner@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, mailto:presse@duh.de
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Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/22521/6182713
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.
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