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Dossier Gute Gewohnheiten
https://ots.de/KDPGbP
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München (ots) - Alle Jahre wieder... wird der Neujahrsanfang für gute Vorsätze
willkommen geheißen. Nur, die meisten kennen auch gut das Scheitern, das bald
darauf den guten Vorsätzen folgt. Wer psychisch gesund ist, kann gezielt mit
konkreten Alltagsänderungen zu mehr Sport oder anderer Ernährung kommen.
Für die Meisten kann ein passgenaues Coaching zur Unterstützung des
Veränderungsprozesses ausreichend sein. Wer über sich weiß, dass unter dem
Scheitern beispielsweise emotionale Fehllagen oder unbekannte Trigger lauern,
kann sich mit verschiedenen psychotherapeutischen Möglichkeiten professionelle
Unterstützung holen. Ob nun Coaching oder Psychotherapie - maßgeblich trägt das
Einbeziehen des privaten Umfelds in den Veränderungsprozess zum Gelingen bei.
Vom Autopiloten ins bewusste Steuern
Unser Alltag steckt voller Routinen. Diese erlernen wir von Kindesbeinen an.
Einmal eingeübt, sind sie Teil von uns. Gerade bei größeren Verhaltensänderungen
wie eine Ernährungsumstellung oder den Verzicht auf Genuss wie Zigaretten, süße
Produkte oder Alkohol tun wir uns schwer. Trainingspläne für Sport oder das
Buchen von einem Fitness-Studio sind noch eingängiger. Das Geheimnis des
erwünschten Erfolgs liegt vor allem im Dreiklang "Vorsatz - Maß - Disziplin".
Konkrete Vorsätze, die im eigenen Leben mit einem machbaren Plan umsetzbar sind,
werden auch zur neuen Wirklichkeit.
Ein Beispiel: Martin ist voller guter Vorsätze. Er will gesünder essen, mehr
Sport machen und mehr Zeit für Freunde und Familie haben - und das alles von
Null auf Hundert ab dem neuen Jahr. Am Neujahrstag ist er verkatert. Am 2.
Januar startet er mit Lauftraining. Trotz nasskaltem Wetter schafft er es eine
Woche, morgens immer Laufen zu gehen. Doch dann kommt der unberechenbare
Büroalltag und er verfällt wieder in die vorige Routine. Nach ein paar Tagen hat
er auch das Müsli und das Obst über. Wie er anders kochen könnte, hatte er nicht
recherchiert. Ende Januar ist die Ernährung wie im Vorjahr. Das Einzige, was ihm
gelingt, ist es, regelmäßiger Zeit für die Familie und den Freundeskreis zu
haben. *
Nun ist Martin an sich eine gestandene, gesunde Persönlichkeit. Er mag seinen
Arbeitsplatz, hat ein gutes Verhältnis mit der Kernfamilie und ist im
Freundeskreis beliebt, obwohl er es das letzte Jahr immer mal wieder hatte
schleifen lassen, sich regelmäßig zu melden. Das Einzige, was er an sich nicht
mag, sind seine mindestens fünfzehn Kilo zu viel und die dadurch entstandene
Kurzatmigkeit im Alltag.
Wer jedoch im eigenen Leben irrational auf Trigger-Situationen reagiert, sollte
sich professionelle Unterstützung holen. Wen beispielsweise berechtigte Kritik
im Berufsleben zu einer Rotwein-Pralinen-Orgie zuhause führt oder die mahnende
väterliche Stimme, warum das eigene Haus unordentlich sei, in eine depressive
Verstimmung und noch mehr Untätigkeit stürzt, braucht einen Profi am Start.
Trigger können Stimmungslagen, Orte, Tages- oder Uhrzeiten, Personen oder
Verhaltensweisen sein. Wenn diese Auslöser identifiziert sind, kann jeder
beginnen, die Routinen zu verändern.
Das Gehirn umtrainieren
Unser Steuerungszentrum ist von der Humanentwicklung her gesehen alt und daher
träge. Neue Gewohnheiten entstehen frühestens nach zwei Wochen, für größere
Projekte wie Ernährung oder Sportlichkeit sind es mindestens drei Monate, die
mit einem guten Plan umgesetzt werden sollten. Die "Autopilot-Prozesse" brauchen
eine Überschreibung durch Neues. Es gibt - je nach Charakter und Alter -
verschiedene Herangehensweisen, wie neue Gewohnheiten geschaffen werden können.
Denn wir können uns dann selbst belohnen, wenn das erwünschte Verhalten in
unserem Körper Dopamin ausschüttet und uns glücklich macht.
Unser Gehirn versteht "nicht" nicht. Es ist also sowohl in der Kindererziehung
als auch in der Verhaltensänderung bei Erwachsenen sinnfrei, nur mit "nein" zu
arbeiten. Gewollte positive Verhaltenswege und erreichbare Ziele sind ein
Schlüssel. Manche Menschen erreichen Änderungen auch, wenn sie sich selbst
belohnen oder bestrafen. Beispielsweise kostet es 20 Euro Spenden an einen
wohltätigen Zweck, wenn das dreimalige Lauftraining - bei Gesundheit - nicht im
Terminkalender vorkam. Wenn das Lauftraining durchgeführt wurde, kommen die 20
Euro aufs Urlaubskonto. Oder das Handy schaltet sich automatisch aus, wenn die
15 Minuten Social-Media-Zeit überschritten wurde. Und zwar ganz, man kann dann
auch nicht rasch etwas nachschauen oder einen Kinoabend vereinbaren. Besonders
erfolgreich sind Versprechen vor der Familie oder sehr guten Freunden. Denn das
milde Lächeln eines großen Bruders, dass es die kleine Schwester mit 36 Jahren
nicht geschafft hat, zweimal die Woche schwimmen zu gehen, ist sozial mindestens
genauso schlimm wie das Gelächter der Freunde, wenn am Samstag die
Kaffeerechnung für alle bezahlt wird, weil wieder über 50 Stunden gearbeitet
worden war.
Woran wir scheitern können
Wenn nach gut geplanten Änderungsversuchen sich dauerhaft kein Erfolg für neue
Gewohnheiten einstellt, kann das an drei Faktoren liegen: wenn dysfunktionale
Verhaltensmuster zu tief eingespurt sind, das kann aber auch an zu viel
Dauerstress, Belastungen in der Partnerschaft oder in der Familie liegen.
Wer seine Selbstwirksamkeit noch nicht ausreichend entwickelt hat oder an
psychischen Störungen wie Depressionen, Zwang, Angst oder ADHS leidet, braucht
externe Unterstützung. Mithilfe dieser können Betroffene ein neues System
aufbauen, in dem sie gute Gewohnheiten etablieren und aufrechterhalten können.
Wie Psychotherapie oder Coaching Unterstützung bieten können
Psychotherapie kann in solchen Fällen sehr hilfreich sein, weil an den zugrunde
liegenden psychischen Mechanismen gearbeitet wird.
Kognitive Verhaltenstherapie, Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) und
Motivierende Gesprächsführung (Motivational Interviewing, MI) sind
therapeutische Ansätze. Wie immer, sind systemische therapeutische Ansätze bei
größer angelegten Verhaltensänderungen wichtig, weil so das Umfeld mit
einbezogen werden kann.
Im Coachingbereich gibt es ebenfalls mehrere Ansätze, welche neue Gewohnheiten
fördern. Egal, ob therapeutische oder Coaching Profis unterstützend wirken: Ziel
ist ein selbstbestimmteres, zufriedeneres Leben.
* Quelle Fallbeispiel: Aus der Praxis von Angelika Völkel, Berg am Starnberger
See.
Lesen Sie unser Dossier zu guten Gewohnheiten:
https://www.therapie.de/psyche/info/ratgeber/lebenshilfe-artikel/gute-gewohnheit
en/psychotherapie-und-coaching/
Therapeutensuche
https://www.therapie.de/therapeutensuche/
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Pressesprecherin:
Ulrike Propach
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Dipl.-Psych. Fritz Propach
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Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/66044/6182915
OTS: pro psychotherapie e.V.
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