|
Mainz (ots) -
Bitte aktualisierten Programmtext beachten!
Sonntag, 21. Dezember 2025, 4.15 Uhr
Terra Xplore
Stockholm-Syndrom: Wenn aus Angst Nähe wird
Moderation: Leon Windscheid
Können Geiseln Verständnis oder Sympathie für ihre Entführer entwickeln? Ein
Banküberfall in den Siebzigern prägte den Begriff "Stockholm-Syndrom", der bis
heute in der Kritik steht.
Wie reagieren Menschen in Extremsituationen? Bei der Geiselnahme am
Norrmalmstorg sorgte Geisel Kristin Enmark für Schlagzeilen: Sie soll sich in
Entführer Clark Olofsson verliebt haben. Noch heute lohnt sich ein Blick auf
ihre Geschichte.
Das, was als Stockholm-Syndrom weltberühmt wurde, ist bis heute keine
offizielle Diagnose und in keinem medizinischen Standardwerk zu finden.
Psychologe Leon Windscheid zeigt den Mechanismus auf, bei dem Opfer von
Geiselnahmen oder Entführungen Verständnis oder Sympathie mit den Tätern
entwickeln und mit ihnen kooperieren. Was wie Zuneigung aussieht, ist
eigentlich eine Überlebensstrategie unseres Gehirns und unseres Körpers.
Beim sogenannten Stockholm-Syndrom spielte auch die Presse, die damals live
berichtete, eine große Rolle. Die "verliebte Geisel" - eine perfekte
Schlagzeile. Doch warum richtet sich der Blick häufig auf die Frauen? Die
Psychologin Dr. Maggie Schauer weiß: Wir schützen uns vor der Vorstellung, dass
es jedem passieren kann. Victim Blaming entsteht oft genau dann - aus
Vermeidung und Angst, uns mit dieser Realität auseinanderzusetzen.
Um die Faszination für "Bad Boys" nachzuvollziehen, muss man gar nicht erst mit
einem Straftäter zusammen sein. Sie zeigt sich längst im Alltag - in Filmen,
Serien. Die Dark-Romance-Literatur boomt: Geschichten, die Gewalt, Kontrolle
und toxische Beziehungen romantisieren. Es geht um Macht, Kontrolle und
Begehren.
Pressekontakt:
ZDF-Kommunikation
pressedesk@zdf.de
Folgen Sie uns gerne auch bei LinkedIn (https://www.linkedin.com/company/zdf/).
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7840/6183286
OTS: ZDF
|