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Brannenburg (ots) - Integrative Onkologie verbindet moderne Krebsmedizin mit
ergänzenden Maßnahmen - Prof. Höllein erklärt im Interview, wie das gelingt.
Eine Krebsdiagnose bringt komplexe medizinische und persönliche
Herausforderungen mit sich. Die integrative Onkologie reagiert darauf, indem sie
bewährte Therapien mit unterstützenden naturheilkundlichen Konzepten kombiniert.
Warum halten Sie das Zusammenspiel von Naturheilkunde und Schulmedizin in Ihrer
Klinik für sinnvoll?
Viele Patient:innen stehen nach der Diagnose unter großem Druck, informieren
sich im Internet und möchten zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie eigene
Wege gehen. Die Hälfte aller Betroffenen wendet ergänzende Verfahren an - oft,
ohne es den behandelnden Onkolog:innen mitzuteilen, aus Angst vor Ablehnung.
Genau dort setzen wir an: Wir denken in "offenen Schubladen" und wollen keine
Konkurrenz zwischen Naturheilverfahren und Schulmedizin. Wir ordnen gemeinsam
ein, was sinnvoll ist und wovon abzuraten ist. Viele sind erleichtert, wenn sie
merken, dass sie nicht alles ausprobieren müssen, um dennoch gut begleitet zu
sein; anderen verschaffen wir mit gezielten Anwendungen Linderung.
Wie reagieren Patient:innen auf diesen Ansatz?
Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Menschen fühlen sich abgeholt,
gleichzeitig betonen wir klar, dass wir keine Alternativmedizin anbieten. Für
uns ist entscheidend, dass alle eine leitliniengerechte, hochwirksame Behandlung
erhalten - ergänzt durch Maßnahmen, die Beschwerden lindern und den
Therapieverlauf unterstützen können.
Sie behandeln nach internationalen und nationalen Leitlinien und in
Zusammenarbeit mit lokalen Tumorzentren. Was bedeutet das für Diagnostik,
Therapieplanung und Qualitätssicherung?
Viele Patient:innen kommen aus verschiedenen Zentren oder stellen sich direkt
vor. Wir wahren die Interdisziplinarität, indem wir sie in Tumorboards
vorstellen - hier oder an den Universitätskliniken in München. Die dort
gegebenen Empfehlungen können wir vollständig übernehmen, sodass eine Behandlung
auf höchstem Niveau gewährleistet ist. Durch die enge Vernetzung können wir
zudem an Studien zu neuen Medikamenten teilnehmen oder spezialisierte
Therapieformen vermitteln. Diagnostik bringen die meisten bereits mit; nötige
Untersuchungen organisieren wir.
Welche naturheilkundlichen Verfahren kommen zum Einsatz?
Einige wünschen Infusionen, Tabletten oder Nahrungsergänzungsmittel - das ordnen
wir sorgfältig ein. Unser Hauptschwerpunkt ist multidisziplinär: Akupunktur,
Ernährungsmedizin, Sport- und Bewegungstherapie, psychoonkologische
Unterstützung, pflegerische Anwendungen, Achtsamkeitstrainings oder
Vibrationstherapien. Wir arbeiten prophylaktisch, fangen Nebenwirkungen früh ab.
und nutzen Maßnahmen wie Kopfhautkühlung zur Verringerung des Haarausfalls, oder
Hand- und Fußkühlung zur Vorbeugung von Polyneuropathie. Zudem behandeln wir
häufig Fatigue, also therapie- und tumorbedingte Erschöpfung.
Wie entstand die Idee, diese Bereiche zu verknüpfen?
Die Veramed Klinik existiert seit etwa 40 Jahren und hat seit vielen Jahren das
zweite naturheilkundliche Standbein. Ich habe als Onkologe erlebt, wie groß das
Bedürfnis nach "Hilfe zur Selbsthilfe" ist. Besonders ist bei uns die
Möglichkeit, Patient:innen auch stationär im geschützten Rahmen begleiten zu
können.
Was zeichnet die Veramed Klinik darüber hinaus aus?
Alle Leistungen - auch naturheilkundliche - werden von gesetzlichen
Krankenkassen übernommen. Gleichzeitig setzen wir modernste Medikamente ein und
kämpfen für Zugang zu neuen Therapien. Die Lage in den Bergen im Süden Bayerns,
am Fuß des Wendelsteins, die familiäre Struktur und die hausgemachte Küche
schaffen eine besondere Atmosphäre. Die Dankbarkeit und positive Rückmeldungen
bestätigen unseren Weg immer wieder.
Wo sehen Sie die Zukunft der integrativen Onkologie?
Die Bewegung nimmt Fahrt auf. Es entstehen zunehmend Lehrstühle, es gibt mehr
Forschung und wissenschaftliche Begleitung. Auch wir als Klinik mit rund 90
Betten wollen weitere Evidenz schaffen und komplementärmedizinische Maßnahmen
stärken. Über Fortbildungsprogramme, wissenschaftliche Kooperationen und
überregionale Vernetzung tragen wir dazu bei, das Feld weiterzuentwickeln.
In enger Zusammenarbeit im interdisziplinären Team kombinieren die Spezialisten
der Veramed Klinik klassische Schulmedizin mit Verfahren der Naturheilkunde.
Daraus ergibt sich das besondere Konzept der Veramed Klinik. Hier verschmilzt
eine moderne, leitliniengerechte Onkologie mit einer individuell auf jede
einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten zugeschnittenen
komplementärmedizinischen Versorgung. https://www.veramed.de/
Pressekontakt:
Astrid Böhl
Tel.: 08034/3020
E-Mail: mailto:boehl.astrid@veramed.de
Web: http://www.veramed.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/181691/6184165
OTS: Veramed Klinik
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