Ortenaukreis (ots) - Bei sogenannten Swatting-Fällen handelt es sich um eine
gefährliche Form der falschen Alarmierung, bei der Täterinnen und Täter
absichtlich Notrufe über angebliche akute Bedrohungslagen - etwa Geiselnahmen,
Schusswaffengebrauch oder Bombendrohungen - vortäuschen. Ziel dieser Täuschungen
ist es, ein massives Polizeiaufgebot, insbesondere Spezialeinheiten, an einen
bestimmten Ort zu lenken.
Während sich solche Vorfälle im Polizeipräsidium Offenburg zwar immer wieder,
aber bislang nur sehr vereinzelt ereignen, musste die Polizei im Zeitraum
zwischen Freitag und Montag gleich drei Mal aufgrund falscher Alarme ausrücken.
Am Freitagnachmittag wurde über eine anonyme E-Mail mitgeteilt, dass es aktuell
zu einer Gewalttat in der Lahrer Innenstadt kommen würde, was sich nach
genauerer Überprüfung als Falschbehauptung herausstellte. Am frühen Sonntagabend
meldete sich ein Unbekannter mit unterdrückter Rufnummer bei den Beamten des
Polizeireviers Kehl und gab an, dass in einem Kehler Mehrfamilienhaus aktuell
Kinder misshandelt würden. Auch in diesem Fall konnte der geschilderte
Sachverhalt nicht bestätigt werden. In den frühen Montagmorgenstunden ging beim
Polizeipräsidium Offenburg schließlich per E-Mail ein Hinweis über ein
vermeintliches Blutbad in Rust ein, welches der Verfasser angerichtet haben
sollte. Unmittelbar eingeleitete Ermittlungen ergaben letztlich auch hier, dass
es sich um einen Swatting-Fall handelte.
Die Ermittlungen zu den derzeit noch unbekannten Mitteilern laufen auf
Hochtouren. Aufgrund des engen zeitlichen Zusammenhangs wird auch überprüft, ob
die Vorfälle miteinander in Verbindung stehen.
Swatting-Einsätze binden erhebliche Einsatzkräfte, gefährden unbeteiligte
Personen und stellen eine ernstzunehmende Straftat dar. Darüber hinaus prüft die
Polizei nach der Identifizierung von Tatverdächtigen konsequent die Übernahme
der Kosten des Polizeieinsatzes durch den Verursacher. Solche Kosten können sich
je nach Umfang des Einsatzes schnell auf einen Betrag im fünfstelligen Bereich
summieren.
/ya
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